Prof. Dr. Lutz Raphael erhält Leibniz-Preis 2013
10. Dezember 2012
Aus der Begründung der DFG:
Mit Lutz Raphael erhält ein Historiker den Leibniz-Preis, der mit seinen Arbeiten und seinen wissenschaftssoziologischen Denkanstößen den Blick auf die jüngste Zeitgeschichte Europas und deren unterschiedliche Deutungen maßgeblich verändert hat.
Zeitgeschichte fasst Raphael dabei von Beginn seiner wissenschaftlichen Arbeit nicht als Nationalgeschichte, sondern als europäische Geschichte auf. Als besonders fruchtbar erwies sich dabei für ihn selbst wie für sein Fach der Austausch mit der französischen Historikerschule um die Zeitschrift „Annàles“ und mit den philosophischen, soziologischen und anthropologischen Methoden seines Lehrers Pierre Bourdieu, die er mit eigenen, dem Konzept der „longe durée“ verpflichteten Studien weiterentwickelte. Anfangs mikrohistorisch fokussiert, bezieht Raphael in jüngeren Studien zunehmend transnationale und globalhistorische Ansätze mit ein. […]
Neben Lutz Raphael erhalten zehn weitere Preisträgerinnen und -träger aus den Natur- und Lebenswissenschaften sowie den Geistes- und Sozialwissenschaften den Leibniz-Preis 2013. Der Preis ist der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland, er ist mit 2,5 Mio. Euro dotiert. Weitere Informationen
Konstanzer Preisträger der renommierten Auszeichnung sind der Historiker Prof. Dr. Jürgen Osterhammel (2010) und der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Albrecht Koschorke (2003).